Das Rathaus des Äusseren Standes an der Zeughausgasse 17 in Bern ist nicht nur ein wichtiges bernisches Baudenkmal, sondern auch eine geschichtliche Stätte von hohem Rang. Das Gebäude ist eng mit der Geschichte der Schweizerischen Eidgenossenschaft verbunden: Im prächtigen Empire-Saal wurde 1848 die Bundesverfassung beschlossen. Von 1730 bis 1798 hatte das Gebäude als Versammlungsort des «Äusseren Standes» gedient – einem Schattenstaat, in dem junge Bernburger auf das wirkliche politische Leben vorbereitet wurden. 1874 wurde hier der Weltpostverein gegründet.
In der Folge wurde das Rathaus verschiedenen Nutzungen zugeführt, zwischenzeitlich diente der Empire-Saal als Ladenlokal. 1979 erwarb die frisch gegründete Stiftung Rathaus des Äusseren Standes unter dem Präsidium von Bundesrat Rudolf Gnägi das Rathaus und liess es von 1980 – 1982 umfassend restaurieren. Heute ist das Rathaus ein lebendiger Ort mit Restaurant und dem Empire-Saal im ersten Stock. Das Gebäude steht unter eidgenössischem und kantonalem Denkmalschutz.